Was ist Akrobatik?
Der Begriff „Akrobatik“ kommt vom griechischen Wort „Akrobatos“ - „Er, der auf Fußspitzen steht“. Der Ursprung der ältesten Turnsportart der Welt findet sich allerdings im Alten Ägypten.
Bei diesem eher unbekanntem Sport handelt es sich um eine Mischung aus Kraft, Ästhetik, Ausdauer, Balance und Beweglichkeit, welche durch mitreißende Choreographien verbunden wird. Akrobaten verwenden keine Geräte, sondern nur den eigenen Körper oder den eines Partners, um Höhe und Flugphasen zu erreichen.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Turnsportarten ist die Akrobatik ist vor allem ein Teamsport. Eine Übung ist nur mit zwei oder mehreren Personen möglich. Die Sportler müssen deshalb körperlich und psychologisch sehr gut zusammenarbeiten können.
Akrobatik ist als Sportart sehr vielfältig; es gibt Luftakrobatik, Bodenakrobatik, Akrobatische Elemente, Zirkusakrobatik, Artistik…
Wir selbst schreiben uns keiner bestimmten Form zu, sondern nutzen die Grundlagen der Akrobatik für die Entwicklungsförderung von Kindern. Wir streben dabei die im Folgendem von D. Kurz sehr schön beschriebenen Ziele an:
Bewegungserlebnis und Körpererfahrung erweitern
Akrobatik eröffnet Möglichkeiten, kreativ mit dem Körper umzugehen (unterstützend, haltend, schwebend), aber auch Grenzen zu erkennen. Den eigenen Körper und die eigene Belastungsfähigkeit einschätzen zu können, ist von Bedeutung für die Entwicklung des Körper- und Selbstbildes. Auch Anspannungs- und Entspannungsfähigkeit sowie Genussfähigkeit im Zusammenhang mit Bewegung und Anstrengung gehören in diesen Bereich.
Das Leisten erfahren, verstehen und einschätzen
Eine wichtige Aufgabe besteht darin, die Lern- und Leistungsbereitschaft zu fördern, eine positive Einstellung zur Anstrengung entwickeln. Leistung ist abhängig von individuellen Voraussetzungen. Die Erfahrung des individuellen Leistungsfortschritts hat Vorrang vor dem Vergleich mit den Leistungen anderer. Leistung in der Gruppe kann bzw. sollte als wichtiger Bestandteil des Leistungsgedankens verstanden und gefördert werden.
Kooperieren und sich verständigen
Kooperatives Verhalten kann durch gezielte Aufgabenstellungen gefördert werden.
Auch weniger geschickte Kinder können durch eine entsprechende Rollenverteilung gut integriert werden.
Gemeinsam etwas wagen und verantworten
Durch die Hinführung zu bewusstem und umsichtigem Abwägen von Wagnissen wird die Fähigkeit zur realistischen Selbsteinschätzung weiterentwickelt. Die Kinder können lernen, zu ihrer Angst zu stehen, sie zu überwinden und Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen. Auch die Entwicklung von Vertrauen gehört dazu.
Gemeinsam planen, durchführen und verantworten.
Sich körperlich ausdrücken, Bewegung gestalten
Mit der Bewegung zu spielen, sich über Bewegung ausdrücken, mittels der Bewegung mit anderen kommunizieren und Bewegungsideen gestalten.
Gesundheit und Fitness fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln
(Wohlbefinden und positives Selbstkonzept)
(vgl. Uni Bielefeld - D. Kurz)